Hydrologie des Benninger Rieds

Das Benninger Ried liegt im Memminger Trockental. Hier wurden in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne während der letzten Eiszeit durch die Iller mächtige Niederterrassenschotter abgelagert.
Aufgrund der stark wasserdurchlässigen Schotterlagen findet im gesamten Tal kein autochtoner oberirdischer Abfluss statt (Trockental). Die beiden das Tal durchziehenden Bäche entspringen außerhalb, ohne weitere Zuflüsse im Gebiet. Da die Schottermassen auf weitgehend wasserundurchlässigen Molasseschichten abgelagert sind, dienen sie als Grundwasserleiter für das Trockental, das von Süden kommend im Bereich Memmingen ausläuft. Im Bereich des Benninger Rieds verengt sich das Memminger Trockental (Flaschenhals), gleichzeitig ist hier das Gelände etwas eingetieft. Im Benninger Ried treten daher große Grundwassermengen zutage.

Das Grundwasser ist aufgrund des durchströmten Schotterkörpers sehr kalkreich. An den Quellaustritten wird der gelöste Kalk durch die Abgabe von CO2 aus dem kohlensäureübersättigten Wasser und durch die Assimilationstätigkeit von Blaualgen und Moosen in Form von Alm- bzw. Tuffablagerungen ausgefällt. Seit der letzten Eiszeit haben sich z.T. mächtige Ablagerungen über den Schottern gebildet. Durch eine Vielzahl anthropogener Veränderungen im Anstrombereich des Grundwassers haben sich die hydrologischen Bedingungen im Benninger Ried nachhaltig verschlechtert.

Zu nennen sind hierbei v .a.

  • Bebauung im Süden und Südwesten und die damit verbundenen Entwässerungen
  • Dränagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
  • Umleitung und Verrohrung von Oberflächengewässern
  • Ableitung (aktiv und passiv) von Grundwasser durch die Kanalisation
  • Trinkwasserentnahm
  • Schadstoffeintrag und Eutrophierung

Im Rahmen des Life-Projekts soll durch gezielte Maßnahmen die Quellschüttung im Gebiet insgesamt wieder erhöht und damit auch deren jahrezeitliche Schwankungen wieder verstärkt werden.


Hydrologie genauer