Ursprünglich reichte das Ried im Norden bis nach Amendingen, im Süden über das jetzige Gemeindegebiet von Benningen hinaus. Dies wird auch in der Stadtansicht von Memmingen aus dem Jahr 1634 deutlich, die die Belagerung der Stadt durch die Schweden während des 30jährigen Krieges zeigt. Damals stellte der "Moras(t)" ein wichtiges Element der Stadtverteidigung dar. Deshalb wurde erst relativ spät mit der Entwässerung und Urbarmachung der Riedflächen begonnen. Mit ca. 22 ha nimmt das Benninger Ried heute nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Fläche ein, die Anfang des 19. Jahrhunderts immerhin noch 133 ha betrug. Als Gründe hierfür sind v.a. die seit dieser Zeit verstärkt einsetzende Riedkultivierung und die - insbesondere nach dem 2. Weltkrieg - intensive Bautätigkeit in diesem Bereich zu nennen.
Topographische Karte von 1825
Stadtansicht 1630, im Vordergrund Moras
Aber auch auf der jetzt als NSG geschützten Fläche kommt es durch natürliche Sukzession zu einer raschen Verkleinerung der von der Riednelke besiedelten Fläche. Vor allem durch die fehlende Dynamik in der Quellschüttung auf insgesamt niedrigen Niveau kommt es auf allen Vegetationseinheiten zu rasanten Gebüschsukzessionen.
Blick übers Ried vom Hoppenriedweg (1950)
Heute ist wegen Verbuschung von hier kein Einblick ins Ried mehr möglich
Luftbild von 1997, im Vordergrund der Hoppenriedweg mit Siedlung